125 Jahre Kinogeschichte in der Kölner Südstadt

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Heute kann man sich den Alltag kaum mehr ohne Filme, Kinos und Fernsehen vorstellen. Vor allem zu Zeiten des Online-Streamings ist es jedem möglich von fast überall die neusten Blockbuster anzusehen. Doch die Anfänge des Kinos waren nicht einfach und man kann mittlerweile auf über 125 Jahre Filmgeschichte zurückblicken.

Allgemeinhin gelten die Brüder Auguste und Louis Lumière als die Erfinder des Films. Sie nutzten einen Apparat, den sie zusammen mit ihrem Vater Antoine Lumière entwickelten, – den “Cinématographe Lumière”. Die erste Filmvorführung fand schließlich am 28.12.1895 in Paris statt. Nur wenige Monate darauf folgte die erste Filmvorführung in Deutschland und zwar am 20. April 1896 in Köln.

Zwölf französische Kurzfilme wurden in dem Haus am Augustinerplatz 12 in der Kölner Südstadt gezeigt. Wie ich Ihnen innerhalb meiner Stadtführung durch die Südstadt zeigen werde, liegt die Wiege des Kinos in Deutschland in der Südstadt. Nur einen Monat später bekamen die Bewohner Kölns schon die ersten bewegten Bilder ihrer eigenen Stadt zu sehen. Operateure der Lumière Brüder drehten mehrere kurze Filme direkt in Köln und präsentierten sie am 23. Mai 1896. Dazu zählte z.B. der Kurzfilm “Am Kölner Dom nach dem Hauptgottesdienst”, der direkt am Haupteingang des Kölner Doms gedreht wurde. Ein riesiger Erfolg.

Zunächst gab es keine festen Orte an denen Filme abgespielt wurden. Meistens zogen die Filmvorführer von Ort zu Ort. Durch weitere technische Entwicklungen jedoch, war es ab 1906 möglich längere Filme zu drehen, wodurch es nötig wurde feste Aufführungsorte zu etablieren. Ludwig Stollwercks Deutsche Automaten Gesellschaft (DAG) eröffnete 1906 das erste feste Kino in Köln – das Internationale Biograph-Theater – in der Hohen Pforte. Kurz darauf entstanden immer mehr Kino-Meilen, wie auch in der Severinstraße, in der heute u.a. das Odeon Kino steht. 

Zu diesem Zeitpunkt war Köln zwar noch bei weitem keine Filmstadt, aber eine Vielzahl an Kinos schossen aus dem Boden und ermöglichten es Kölnern und Besuchern in den Genuss von bewegtem Filmmaterial zu kommen. Über die lange Kinogeschichte hinweg gab es in Köln mehr als 240 Kinos, von denen heute natürlich nur noch ein Bruchteil vorhanden sind. Immer wieder gab es einen Kinoboom oder eine Flaute und besonders in der heutigen Zeit müssen sich Kinobetreiber einer immer stärker werdenden Konkurrenz erwehren. Doch Kinos werden wohl immer teil der Gesellschaft bleiben. Ein Gemeinschaftserlebnis, das noch heute begeistert.

Habe ich Ihr Interesse geweckt und Sie würden gerne an einer Stadtbesichtigung der anderen Art teilnehmen? Ich teile gern mein Wissen über Film-, Kino- und Fernsehgeschichte mit Ihnen. Wenn Sie sich besonders für die Geschichte des Kinos begeistern, würde ich Ihnen meine Südstadt-Tour nahe legen. In dieser besonderen Stadttour laufen wir u.a. durch die Severinstraße und blicken hinter die Kulissen des Odeon Kinos.

(Titelbild: Jeremy Yap / Unsplash)